Am Freitag, den 11.12.2016, wurde in der HAW (Department Soziale Arbeit) die Tagung „Stadt des Ankommens“ durchgeführt. Rund 300 TeilnehmerInnen aus dem Spektrum der Stadtteil- und Flüchtlingsinitiativen, sozialer, kirchlicher und gewerkschaftlicher Gruppen und Geflüchteten-Organisationen beschäftigten sich den Nachmittag über mit den Themen Zusammenleben, Selbstorganisation, Bildung und Arbeit und Wohnen. Anliegen war es dabei, über konkrete Beispiele und Erfahrungen aus verschiedensten Zusammenhängen in Hamburg eine Vorstellung zu entwickeln, wie die Stadt des Ankommens aussehen kann und welche Bedingungen dafür geschaffen werden müssen. Am Abend wies der bekannte Stadtsoziologe, Prof. Dr. Walter Siebel in seinem Vortrag nach, dass der Zuzug von „Fremden“ für die Stadt der Alltag ist, ja konstitutiv in der Geschichte überhaupt war.
Wichtige, von dieser Tagung ausgehende Botschaften waren
- die dringend nötige Förderung migrantischer Selbstorganisation;
- ein betriebliches Jobprogramm, das mit städtischer Beteiligung und der Nutzung des Vergaberechts (analog der IBA) Geflüchtete in Lohn und Brot bringt;
- die Orientierung auf das dezentrale, gemischte Wohnen der Geflüchteten, ermöglicht durch die Beschlagnahmung von Wohnungs- und Büroleerständen sowie Quotenregelungen bei allen Grundstücksvergaben und Neubauvorhaben;
- die Aufforderung an das Bezirksamt Hamburg-Mitte, auf den Umzug in das ehemalige Springer-Gebäude zu verzichten und dieses wenigstens teilweise zu Flüchtlingswohnungen umzubauen.
Für das sich an diesem Tag abzeichnende hamburgweite Willkommensbündnis fängt die Arbeit gerade erst an. Die auf der Tagung vorgelegte Erklärung soll dafür als Grundlage der weiteren Diskussion dienen