Alle Beiträge von Ulrich Gehner

Probesitzen am Hansaplatz

EINLADUNG
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Fr. 29. – So. 31. Juli
Experimentelles Sitzen am Hansaplatz
Besuch von der Hochschule für Bildende Künste (HFBK)

Der Hansaplatz freut sich über Besuch: „Komm zum Experimentellen Sitzen vom 29. bis 31. Juli auf dem Hansaplatz!“ kündigt sich die „Öffentliche Gestaltungsberatung der HFBK“ an. Das sind Studierende der Kunsthochschule des Fachbereichs Experimentelles Design, die in den letzten Wochen und Monaten intensiv den Hansaplatz und seine Aufenthaltsqualitäten unter die Lupe genommen haben. Es wurden Interviews mit dem „Runden Bürger*innentisch Hansaplatz“ geführt und hinter den geheimen Türen der Kunsthochschulwerkstätten drei „Objekte mit Sitznutzung“ entwickelt. Und die sollen jetzt auf dem Hansaplatz getestet, kommentiert, befragt und weiterentwickelt werden. Lasst Euch überraschen und kommt vorbei! Auch der Runde Tisch kennt bisher nur die Farben der Objekte…

Auf dem Hansaplatz
29.7. Freitag ab 16 Uhr
30.7. Samstag ab 11 Uhr
31.7. Sonntag ab 11 Uhr + Abschluss 18 Uhr

ggf. aktuelle Infos (z.B. was ist bei Regen?) an der Tür der Geschichtswerkstatt, Hansaplatz 9
Hintergrundinfo: Seit über 10 Jahren gibt es die kostenlose „Öffentliche Gestaltungsberatung“ von Design-Studierenden an der Kunsthochschule Hamburg. Sie betreiben sogar eine wöchentliche Sprechzeit (in der GWA St. Pauli). Zahlreiche gemeinnützige Projektbeispiele (u.a. Lampedusa, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Kultur- und Kinderzentren) findet Ihr auf der Website: https://gestaltungsberatung.hfbk.net/

 

EV-Antrag Wandbilder 20.6.22

Antrag des Einwohnervereins St. Georg von 1987 e.V.
für die Sitzung des Stadtteilbeirats St. Georg am 29.6.2022
St. Georg, den 20.6.2022

St. Georg ist ein Stadtteil mit vielen Sehenswürdigkeiten. Wenn wir auch nicht mit einem Banksy aufwarten können (oder vielleicht doch?), so gibt es doch eine ganze Reihe ansehnlicher, interessanter und zum Teil sehr großer Wandgemälde. Gab es, muss es wohl heißen, denn in den vergangenen Jahren sind mehrere Wandgemälde teil- oder gänzlich zerstört worden. Der schmerzlichste Verlust war 2015 die Zerstörung des Wandbildes an der Rückseite eines Stiftstraßen-Gebäudes der SAGA. Das Wandbild stand viele Jahre beispielhaft für Wohnformen unterschiedlicher Herkunftsregionen und damit für die vielschichtige Zusammensetzung unseres multikulturellen Stadtteils.
Erst vor wenigen Monaten ist das antifaschistische Wandbild für Helmuth Hübener im gleichnamigen Gang zum Teil übersprayt worden. Außerdem ist das Gedenkbild durch geplante Baumaßnahmen an der Heinrich-Wolgast-Schule gefährdet.
Und jüngst wurde ohne Ankündigung das große Wandgemälde – es zeigte St. Georg als Drachentöter – an einer Fassade in der Alstertwiete offenbar zertrümmert.
Dieser kulturelle Verlust, auch wenn sich die Wandgemälde überwiegend an Privatgebäuden befanden, sollte nicht unwidersprochen bleiben. Es handelt sich um Kunst im öffentlichen Raum, die Hingucker und Wegmarken und vereinzelt sogar eine identitätsstiftende Bedeutung haben.

Der Stadtteilbeirat St. Georg möge daher beschließen:

• Das Bezirksamt wird gebeten, sich nach den Motiven für die Zerstörung des Wandbildes in der Alstertwiete zu erkundigen.

• Die Kulturbehörde wird ersucht, in Zusammenarbeit mit dem bzw. den Bezirksämtern eine Art Kataster über die Wandbilder in den Stadtteilen anzulegen. Darin sind neben Fotos von dem Objekt auch die Daten der KünstlerInnen und sonstige Entstehungsbedingungen zu dokumentieren.

• Diese für jedes Wandgemälde anzulegende „Akte“ wird auch nach einer etwaigen Zerstörung des Wandgemäldes nicht vernichtet, sondern wandert ins (Staats-) Archiv.

• Die Kulturbehörde bzw. die Bürgerschaft werden aufgefordert, zu überprüfen, wie die unangekündigte, unbegründete Vernichtung von Wandbildern untersagt, erschwert oder zumindest an ein bestimmtes, zeitlich gestrecktes Abwicklungsverfahren gebunden werden kann.

• Das Bezirksamt wird gebeten, den Schutz bestehender Wandbilder mit einer transparenten Schutzschicht (so genanntem Graffiti-Schutz) zu veranlassen.

• Das Bezirksamt wird gebeten, bei Schulbau-Hamburg darauf hinzuwirken, dass bei den geplanten Baumaßnahmen an der Heinrich-Wolgast-Schule das dortige Gedenkbild für den von den Nazis ermordeten Jugendlichen Helmuth Hübener gesichert und beim Neubau an derselben Stelle wieder angebracht wird. Dies muss eine zwingende Auflage für eine Baugenehmigung werden.

In den letzten Jahren zerstörte oder verdeckte Wandbilder:

 


Kundgebung gegen Mietenexplosion und Verdrängung
mit dem Orchester „Tuten und Blasen“
Samstag, 26.3. 2022, Beginn bereits um 12.30 Uhr, vor dem Haus Danziger Straße 47-51

St. Georg, den 22.3.2022
Betr.: Protestveranstaltungen gegen Mietenexplosion und Verdrängung in St. Georg

An die Medien der FHH

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den kommenden Tagen führt der Einwohnerverein St. Georg zwei Veranstaltungen durch, um auf die angespannte Lage der Mieter und Mieterinnen im Stadtteil St. Georg aufmerksam zu machen. Die allgemeine Mietenentwicklung – die Durchschnittsmiete liegt hier bereits bei über 17,- Euro je Quadratmeter -, die dramatischen Mietpreissprünge im aktuellen Mietenspiegel, der weit unterdurchschnittliche soziale Wohnungsbau und vieles mehr belasten das Gros der St. Georger Mieter*innenhaushalte. Mehr dazu erfahren Sie im Anhang.
Unmittelbarer Anlass für unsere Aktivitäten ist der Umstand, dass die Mietwohnungen in der Danziger Straße 47-51, gelegen mitten im Gebiet mit einer Sozialen Erhaltungsverordnung, in Eigentumswohnungen umgewandelt worden sind. Die 15 Mieter*innenhaushalte haben jetzt noch sieben Jahre das Vorrecht, die eigene Wohnung zu erwerben; den vier alteingesessenen Läden ist bereits zum Jahreswechsel die Kündigung zugegangen. Wir hatten bisher angenommen, besser gehofft, dass Mieter*innen durch eine Soziale Erhaltungsverordnung zumindest halbwegs vor der Verdrängung geschützt sind, aber selbst das erweist sich als Fehlannahme. Es ist höchste Zeit, gegen Mietenexplosion und Verdrängung im Stadtteil aktiv zu werden.

Wir laden deshalb zu zwei Veranstaltungen ein:

a) Donnerstag, 24.3., 19.00 Uhr, Großer Saal des Erzbistums, Danziger Straße 64:Podiumsdiskussion „Gegen Mietenexplosion und Verdrängung!“, mit
* Micco Dotzauer, Inhaber der Contact-Bar, zur Danziger Straße 47-51
* Stefan Budig, Mieter des vom Abbruch bedrohten Hauses Brennerstraße 80-82
* Michael Schwarz, über Leerstände und Ferienwohnungen
* Stefan Schmalfeldt, Mieterverein zu Hamburg
* Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete der LINKEN, stadtentwicklungspolitische Sprecherin
* Simon Kuchinke, Bürgerschaftsabgeordneter der SPD aus St. Georg
* Abgeordnete der GRÜNEN sind angefragt* Michael Joho, Einwohnerverein, zu aktuellen Wohnungsproblemen in St. Georg
* Joscha Metzger, Moderator für den Einwohnerverein* Angefragt sind – bisher ergebnislos – weiterhin ein/e Abgeordnete/r der GRÜNEN und Michael Mathe, der Leiter des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirk Hamburg-Mitte.

b) Samstag, 26.3., Achtung, vorgezogener Anfang: 12.30 Uhr, vor der Danziger Straße 47-51:
Kundgebung „Gegen Mietenexplosion und Verdrängung!“, mit

* Tuten und Blasen, das Blasorchester spielt ab 12.30 Uhr auf
* Micco Dotzauer, Kneipier der Contact-Bar zur Verdrängung der LadeninhaberInnen der Danziger Starße 47-51
* Leslie Franke, Filmprojekt von Kern-TV über den Ausverkauf der Städte
* Stefan Budig, Bewohner des abrissbedrohten Hauses in der Brennerstraße 80-82
* Michael Joho, Moderation und Einleitung

Über eine Berücksichtigung in Ihrem Medium würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Joho, 0160 / 91 48 10 27 und
Dr. Joscha Metzger, 0179 / 39 36 276
der 1. und 2. Vorsitzende des Einwohnervereins St. Georg von 1987 e.V.