EV-Anträge Stadtteilbeirat 30.11.22

Stadtteilbeirat St. Georg
Sitzung 30. November 2022

Beschluss zum Antrag Stellenwegfall Schorsch

Der Stadtteilbeirat St. Georg fordert, dass nach Wegfall einer Stelle im Schorsch in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (Spielaus Lohmühlenpark) spätestens zum Frühjahr 2023 eine neue Stelle geschaffen bzw. finanziert wird.

ABSTIMMUNG

Meinungsbild Plenum*:
Ja:       28                              Nein:   0                     Enthaltung:      2
Votum Stadtteilbeirat:
Ja:      8                                 Nein:   0                     Enthaltung:     0

            Der Antrag ist einstimmig angenommen.

*Im Plenum sind rund 35 Personen anwesend.

 Beschluss zum Antrag des Einwohnervereins St. Georg von 1987 e.V. gegen die mögliche Zerstörung und Nicht-Wiederanbringung des Hübener-Wandbildes an einem der Abbruchgebäude der Heinrich-Wolgast-Schule

Im Jahre 2010 hat die Hamburger Künstlerin Hildegund Schuster ein Wandgemälde für den von Nazis hingerichteten antifaschistischen Jugendlichen Helmuth Hübener (1925-1942) geschaffen. Die Finanzierung erfolgte damals über die Kunststiftung Heinrich Stegemann, namentlich über deren Vorsitzende Annegret Moderegger. Das auf Fassadenplatten gemalte Wandbild wurden an einem zum Helmuth-Hübener-Gang gelegenen Gebäude der Heinrich-Wolgast-Schule angebracht und am 14. November u.a. durch den früheren Bürgermeister Ortwin Runde 2010 eingeweiht.

Der Ausbau der Schule erfordert nun neue Gebäude, ältere werden dafür abgerissen, u.a. dasjenige, an dem das Hübener-Wandbild befestigt ist. Von der Behördenabteilung Schulbau Hamburg ging im September 2022 der Hinweis aus, dass keine Chance gesehen werde, das Wandbild zu erhalten. Angeblich sei ein schadensfreier Rückbau der Fassadenplatten nicht möglich – was erstaunt, weil genau dies schon einmal 2012 geschehen ist, um Dämmungsmaßnahmen vorzunehmen.

Wir möchten mit diesem Antrag gegen eine etwaige Zerstörung bzw. Nichtwiederanbringung der Fassadentafeln scharf protestieren. Gerade auch der Stadtteilbeirat St. Georg hat nicht nur der Einbenennung des Helmuth-Hübener-Ganges 2003 zugestimmt, sondern sich auch für das Wandbild stark gemacht. Dies auch mit Blick auf den Wandgemälde-Ort – gelegen zwischen dem Haus der Jugend (heute IFZ), der Heinrich-Wolgast-Schule und der Kita St. Georg –, der hinsichtlich des Gedenkens an das mit 17 Jahren jüngste Nazi-Opfer aus dem Widerstand kaum sinnvoller gewählt werden konnte.

Der Stadtteilbeirat St. Georg möge daher beschließen:

  1. Da Gefahr im Verzug besteht, wird das Bezirksamt Hamburg-Mitte aufgefordert, sich unmittelbar mit Schulbau Hamburg (SBH) in Verbindung zu setzen und zu erreichen, dass das Hübener-Wandbild sorgsam abgenommen und eingelagert und baldmöglichst am Neubau möglichst an derselben Stelle wieder angebracht, also auf jeden Fall erhalten wird.
  2. Das Bezirksamt wird gebeten, sich mit SBH darüber zu verständigen, auch hinsichtlich der Finanzierung, dass das im Frühjahr 2022 durch Graffiti im unteren Bereich übermalte Wandbild restauriert und wieder in den Originalzustand versetzt wird. Dafür ist die Kooperation mit Hildegund Schuster zu suchen, die ihre Bereitschaft zur Gemäldesanierung erklärt hat.

In der Sitzung ergänzte Punkte:

  1. Der Stadtteilbeirat fordert, dass die Baugenehmigung mit Auflagen zu versehen ist, dass das Gemälde erhalten bleibt.
  2. Sofern der Erhalt des Wandbildes nicht möglich ist, werden das Bezirksamt Hamburg-Mitte und Schulbau Hamburg aufgefordert, dafür zu sorgen, dass ein neues Wandbild zum Helmuth-Hübener-Gang hin erstellt wird.
  3. Sollte ein neues Wandbild an anderer Stelle als zum Helmuth-Hübener-Gang hin entstehen müssen, so fordert der Stadtteilbeirat St. Georg, dass dieses auch nach deutlich sichtbar an einem der Gebäude der Heinwich-Wolgast-Schule entsteht.
  4. Der Stadtteilbeirat St. Georg fordert die sofortige Erklärung, dass ein Wandgemälde für Helmuth Hübener weiter bestehen wird und die Finanzierung der genannten Maßnahmen durch die Freie und Hansestadt Hamburg erfolgt.

ABSTIMMUNG

Meinungsbild Plenum*:
Ja:       31                               Nein:   0                     Enthaltung:      3
Votum Stadtteilbeirat:
Ja:       7                                 Nein:   0                     Enthaltung:     0

Der Antrag ist einstimmig angenommen.

*Im Plenum sind rund 35 Personen anwesend.
*Im Plenum sind rund 35 Personen anwesend.

 Beschluss zum Antrag Brennerstraße 80/82

Der Eigentümer des Wohngebäudes in der Brennerstraße 80/82 hat einen Antrag auf Abbruchgenehmigung an das Bezirksamt Hamburg-Mitte eingereicht. Mit der Begründung der wirtschaftlichen Unzumutbarkeit, müsse der Abbruchantrag laut Bezirksamt Hamburg-Mitte zeitnah genehmigt werden.

 Der Stadtteilbeirat St. Georg möge daher beschließen:

Bitte folgende Formulierungen prüfen:

  1. Der Stadtteilbeirat St. Georg spricht sich gegen den Abriss des Wohngebäudes in der Brennerstraße 80/82 und damit gleichzeitig gegen den Wegfall günstigen Wohnraums in St. Georg aus und verweist dabei insbesondere auf die hier gültige Soziale Erhaltensverordnung, die gerade dem Schutz der bestehenden Bevölkerungsmischung dienen soll.
  2. Der Stadtteilbeirat fordert die sofortige Offenlegung der vorliegenden Gutachten, die zum Gebäude und seiner Substanz erarbeitet wurden.
  3. Sollte es zu einem Abriss des genannten Gebäudes kommen, wird das Bezirksamt Hamburg-Mitte aufgefordert, den Eigentümer zu verpflichten, rechtzeitig Ersatzwohnraum zu bieten und im Neubau einen Wiedereinzug zu vergleichbaren Mietpreisen zu garantieren.
  4. Der Stadtteilbeirat fordert zudem die Prüfung, dass die Stadt Hamburg das betreffende Gebäude günstig erwirbt, um es anschließend zu sanieren und ggfs. Sozialwohnungen daraus zu machen.

 

ABSTIMMUNG
Meinungsbild Plenum*:
Ja:       22                              Nein:   0                    Enthaltung:      0
Votum Stadtteilbeirat:
Ja:      6                                 Nein:   0                     Enthaltung:     0

Der Antrag ist einstimmig angenommen.
*Im Plenum sind rund 35 Personen anwesend