Hinz und Kunzt – Artikel zum Cityhof

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Bald eine Nobelmeile? Bislang befindet sich in den Häusern des Cityhofs das Bezirksamt Mitte – und zwei Einrichtungen für Obdachlose. Foto: BELA

Sozialwohnungen und Raum für soziale Einrichtungen statt Abriss und Neubau: Hamburger Initiativen haben ihre Pläne für den City-Hof am Klosterwall vorgestellt. Sie wollen für den Erhalt der Gebäude kämpfen.

Es kamen viel mehr Zuhörer als erwartet: Mehr als 120 Menschen haben sich am Dienstagabend in der Tagesaufenthaltsstätte Herz As im Münzviertel versammelt, um über soziale Stadtentwicklung rund um den Hauptbahnhof zu diskutieren. Eingeladen hatten sieben Initiativen, darunter das Gängeviertel, der Einwohnerverein St. Georg und der AStA der HafenCity Universität. Ihr Ziel: den abrissbedrohten City-Hof zu erhalten und darin soziale Einrichtungen und Sozialwohnungen für Wohnungslose und Flüchtlinge zu errichten.

Die Veranstaltung war der Auftakt für geplante Proteste gegen Abriss und Neubau des Gebäudeensembles am Hauptbahnhof. „Wir haben Zeit bis Ende Mai, um in dieser Stadt das Fass aufzumachen, den City-Hof zu erhalten“, sagte Michael Joho vom Einwohnerverein, der die Veranstaltung moderierte.

Sozialwohnungen und Raum für soziale Einrichtungen statt Abriss und Neubau: Hamburger Initiativen haben ihre Pläne für den City-Hof am Klosterwall vorgestellt. Sie wollen für den Erhalt der Gebäude kämpfen.

Es kamen viel mehr Zuhörer als erwartet: Mehr als 120 Menschen haben sich am Dienstagabend in der Tagesaufenthaltsstätte Herz As im Münzviertel versammelt, um über soziale Stadtentwicklung rund um den Hauptbahnhof zu diskutieren. Eingeladen hatten sieben Initiativen, darunter das Gängeviertel, der Einwohnerverein St. Georg und der AStA der HafenCity Universität. Ihr Ziel: den abrissbedrohten City-Hof zu erhalten und darin soziale Einrichtungen und Sozialwohnungen für Wohnungslose und Flüchtlinge zu errichten.

Die Veranstaltung war der Auftakt für geplante Proteste gegen Abriss und Neubau des Gebäudeensembles am Hauptbahnhof. „Wir haben Zeit bis Ende Mai, um in dieser Stadt das Fass aufzumachen, den City-Hof zu erhalten“, sagte Michael Joho vom Einwohnerverein, der die Veranstaltung moderierte.

Unternehmen will den Gebäudekomplex eigentlich abreißen

Eigentlich ist der Abriss der Häuser bereits beschlossene Sache. Nach langer Debatte stimmte die Bürgerschaft mit den Stimmen von SPD und Grünen im vergangenen Frühjahr für einen Verkauf der denkmalgeschützten Häuser an das Unternehmen Aug. Prien. Da ein Erhalt der Häuser „wirtschaftlich nicht darstellbar“ sei, sollen sie abgerissen werden.

„Es gibt keine Beteiligungsmöglichkeit mehr.“– Magnus-Sebastian Kutz

Ein Architektenwettbewerb mit Entwürfen für eine Neubebauung läuft bereits, im Frühsommer soll das Ergebnis feststehen. Weitere Entwürfe könnten nicht mehr eingereicht werden, sagte Baubehördensprecher Magnus-Sebastian Kutz zu Hinz&Kunzt: „Es gibt keine Beteiligungsmöglichkeit mehr.“

Die Initiativen wollen nun erreichen, dass das bisherige Verfahren ausgesetzt und im Sommer erneut ergebnisoffen über das Areal diskutiert wird – schließlich ist der Kaufvertrag noch nicht unterschrieben. „Wir wollen von den Verantwortlichen wissen, wieso sie diese Chance für eine soziale Stadtentwicklung vergeben“, sagte Marco Alexander Hosemann, Vorstand im Verein City-Hof.Schwierige Suche nach Räumen am Hauptbahnhof

In der Innenstadt ist der Bedarf an Räumen für soziale Einrichtungen groß. Die Suche danach im Umfeld des Hauptbahnhofs sei schwierig, beklagten im Herz As Vertreter mehrerer Einrichtungen.

Dem Straßenkinderprojekt Kids zum Beispiel waren zum Oktober die Räume im Biberhaus am Hachmannplatz gekündigt worden. Neue Räumlichkeiten sind bis heute nicht gefunden: „Wir haben rundherum gesucht und nichts gefunden“, berichtete Kids-Leiter Burkhard Czarnitzki auf der Veranstaltung.

Seitdem müssen die Sozialarbeiter in Bürocontainern arbeiten. Die sozialen Einrichtungen in Bahnhofsnähe stünden in Konkurrenz zu „Upperclassläden und Wettbüros“, sagte Czarnitzki. Den Cityhof für soziale Zwecke zu nutzen, sei deswegen „eine verdammt gute Idee“.

„Es ist Zeit für ein soziales Leuchtturmprojekt am Hauptbahnhof.“– Stephan Karrenbauer

Hinz&Kunzt begrüßt die Pläne

Auch Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer begrüßte im Herz As die Pläne der Initiativen. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass ein weiterer Teil der Innenstadt zu einer Nobelmeile wird“, sagte er. Eine solche Entwicklung hätte die Verdrängung von Armen zur Folge. „Es ist die Zeit gekommen, ein soziales Leuchtturmprojekt am Hauptbahnhof zu schaffen.“

In wenigen Wochen planen die Initiativen ein Aktionstreffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Moderator Joho gab sich entschlossen: „Es muss auf eine große Auseinandersetzung mit der Stadt hinauslaufen.“

„Hinz&Kunzt“, Mittwoch, 25. Januar 2017 · von Benjamin Laufer